Dr. Christopher Görlich spricht am Dienstag, den 28.08.2012 um 18 Uhr über das Thema seiner Dissertation in dem Vortrag: Urlaub vom Staat. Wie die DDR-Bürger Urlaub machten.
Dabei untersucht der münsteraner Historiker den Urlaub der Ostdeutschen.
Eintritt frei. Im KreativRaum Münster, Coerdestraße 53a im Kreuzviertel in Münster.
Christopher Görlich war Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Zeithistorische Forschung, Potsdam. Seit 2010 ist er Geschäftsführer der Geschichtsagentur „make! history“.
Urlaub in der DDR war im doppelten Wortsinne „Urlaub vom Staat“. Im Jahr 1947 rief der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund den „Feriendienst“ ins Leben, um den Tourismus in das neue politische System einzubinden. Während die Bürger diese Einrichtung gern in Anspruch nahmen, setzten sie den politischen Ordnungsvorstellungen zugleich eigen-sinnige Interpretationen des Urlaubs entgegen, die oft im Gegensatz zu den staatlichen Vorgaben standen. Anhand bisher unveröffentlichter Quellen untersucht Christopher Görlich die spannungsreiche Geschichte des organisierten Tourismus in der SBZ/DDR und beschreibt den langen Aushandlungsprozess zwischen Bürgern und Staat, in dessen Verlauf sich die Vorstellung eines „sozialistischen Urlaubs“ als Utopie herausstellte.
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